KI-Szenarien für den Betriebsrat der Zukunft

Isabel Pieper

Diese Website dient als Plattform zur Präsentation eines studentischen Projekts zur Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im Betriebsrat. In einer Zeit, in der technologische Fortschritte das Arbeitsleben stetig verändern, wird die Frage untersucht, wie KI in Zukunft die Arbeit des Betriebsrats in Unternehmen beeinflussen und verbessern kann, ohne dabei die menschliche Dimension und ethische Überlegungen zu vernachlässigen.

Hybrides Poster "KI-Szenarien für den Betriebsrat der Zukunft"
Hybrides Poster "KI-Szenarien für den Betriebsrat der Zukunft". Quelle: Eigene Darstellung & DALL·E

Hintergrund, Ziel und Methodik des Projekts

Entwickelt im Rahmen des Masterstudiengangs "Digital Business Management" an der Fachhochschule Kiel, zielt dieses Projekt darauf ab, ein umfassendes Verständnis für die Möglichkeiten und Herausforderungen der Integration von KI in die Betriebsratsarbeit zu entwickeln. Es werden in der Schilderung von Szenarien die Auswirkungen von KI auf Effizienz, Entscheidungsfindung und Mitarbeitendenvertretung im Betriebsrat untersucht.

Ziele des Projekts:

  • Untersuchung der aktuellen und zukünftigen Rolle von KI im Betriebsrat
  • Entwicklung von Szenarien zur Darstellung verschiedener Integrationsgrade von KI im Betriebsrat
  • Formulierung von Leitlinien und Empfehlungen für eine ethische und effektive Implementierung von KI im Betriebsrat
  • Anregung eines Dialogs über die Rolle von KI in der Arbeitswelt und in der Mitarbeitendenvertretung

Das Projekt wurde mithilfe einer Kombination aus Literaturrecherche, Umsetzung einer eigenen KI-Anwendung für den Betriebsratskontext im Stile eines Proof of Concepts basierend auf GPT4 von OpenAI und der Entwicklung hypothetischer Szenarien sowie abzuleitender Ergebnisse erarbeitet. Dafür wurde ein multidisziplinärer Ansatz angelegt, der technologische, soziale und rechtliche Perspektiven berücksichtigt.

Szenarien der KI-Integration

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Arbeitswelt ist kein fernes Zukunftsszenario mehr – sie ist bereits Realität. Und auch im Betriebsrat von heute spielen digitale Technologien und automatisierte Prozesse eine zunehmend wichtige Rolle. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, wie sich die Rolle des Betriebsrats im Unternehmen in Zukunft verändern wird.

 

In diesem Abschnitt werden verschiedene Szenarien vorgestellt, die auf aktuellen Trends und Forschungsergebnissen beruhen und aufzeigen, wie KI den Betriebsrat der Zukunft beeinflussen könnte. Diese Szenarien reichen von einer grundlegenden Unterstützung, bei der KI als ergänzendes Werkzeug dient, bis hin zu einer vollständigen Autonomie, in der KI-Systeme eigenständige Entscheidungen treffen können. Jedes Szenario beleuchtet die unterschiedlichen Aspekte der KI-Integration und deren potenzielle Auswirkungen auf die Arbeit des Betriebsrats, die Mitarbeitendenvertretung und die Arbeitskultur von Unternehmen im Gesamten.

 

Die erdachten Szenarien sollen dazu anregen, über die Chancen, aber auch die einhergehenden Probleme nachzudenken, die sich aus dem Einsatz von KI im Betriebsrat von Unternehmen ergeben, und den Diskurs über die Gestaltung einer zukunftsfähigen und ethisch verantwortungsvollen Arbeitswelt zu fördern.

Erstes Szenario: „KI als digitaler Assistent im Betriebsrat: Grundlegende Unterstützung in der Gegenwart“

Ein Interface eines KI-Chatbots wird auf einem Bildschirm dargestellt, der einfache Menüoptionen anbietet und grundlegende Anfragen beantwortet.
Interface eines KI-Chatbots, der einfache Menüoptionen anbietet und grundlegende Anfragen beantwortet. Quelle: DALL·E

In der aktuellen Phase der KI-Integration in einen Betriebsrat eines Unternehmens kann eine Künstliche Intelligenz am ehesten die Rolle eines digitalen Assistenten übernehmen. In dieser Form dient er als erste Anlaufstelle für Mitarbeitende, die Informationen zu ihren Arbeitsrechten, zu Unternehmensrichtlinien und anderen allgemeinen Anfragen suchen.

Der digitale Assistent kann schnelle und zuverlässige Antworten auf häufig gestellte Fragen liefern, was die Effizienz steigert und die Arbeitsbelastung des menschlichen Betriebsrats reduziert. Durch die Verfügbarkeit rund um die Uhr ist der Assistent besonders außerhalb der regulären Arbeitszeiten von Nutzen.

 

 Hauptfunktionen des digitalen Assistenten:

  • Informationsbereitstellung: Klare und präzise Antworten auf Standardfragen zu Arbeitsbedingungen, Urlaubsregelungen und Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften.
  • Weiterleitung von Anfragen: Bei komplexeren Problemen leitet der Assistent die Anfragen an die zuständigen menschlichen Betriebsratsmitglieder weiter.
  • Dokumentation und Feedback: Sammlung von Feedback und Anregungen der Mitarbeitenden zur kontinuierlichen Verbesserung der Betriebsratsarbeit.

Die Einführung des digitalen Assistenten zielt darauf ab, eine effiziente Balance zwischen technologischer Unterstützung und menschlicher Expertise im Betriebsrat zu erreichen. Während die menschliche Komponente im Betriebsrat als unersetzlich angesehen wird, wird das Potenzial der KI zur Unterstützung und Entlastung des Betriebsrats anerkannt.

Zweites Szenario: "KI als Entscheidungshelfer und Organisator: Erweiterte Integration bis 2027"

Eine Darstellung eines erweiterten KI-Systems, das interaktive und komplexere Aufgaben übernimmt. Das Bild könnte eine Benutzeroberfläche zeigen, auf der die KI verschiedene Betriebsratsaufgaben koordiniert und Entscheidungen unterstützt. Quelle: DALL-E
Erweitertes KI-System, das interaktive und komplexere Aufgaben übernimmt. Quelle: DALL·E

Bis zum Jahr 2027 wird sich die Rolle der Künstlichen Intelligenz im Betriebsrat möglicherweise deutlich weiterentwickelt haben.

 

Die KI übernimmt nun nicht nur grundlegende Informations- und Beratungsaufgaben, sondern ist auch in Entscheidungsfindungsprozesse oder die Organisation von Betriebsratsaktivitäten involviert.

In diesem Szenario der erweiterten Integration bietet die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Betriebsrat folgende Funktionen:

  • Entscheidungsunterstützung: Die KI analysiert Daten und Trends, um den Betriebsrat bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Dies umfasst die datenschutzkonforme und anonymisierte Auswertung von Mitarbeitendenfeedback und die Identifizierung von Handlungsfeldern.
  • Automatisierung von Routineaufgaben: Die KI kann Standardprozesse wie die Terminplanung, die Verwaltung von Dokumenten und die Koordination von Meetings automatisieren, wodurch die Effizienz gesteigert werden kann.
  • Erweiterte Beratung: Die KI bietet detailliertere Beratung zu komplexeren Anfragen an und kann auf Wunsch individuelle Lösungsvorschläge unterbreiten.
  • Die KI agiert in dieser Phase als ein Werkzeug, das den menschlichen Betriebsrat entlastet und ihm ermöglicht, sich auf strategischere und komplexere Aufgaben zu konzentrieren. Die Technologie wird dabei so gestaltet, dass sie die menschliche Intuition und Erfahrung ergänzt, anstatt sie zu ersetzen.

Die erweiterte Integration der KI im Betriebsrat bis 2027 kann den Schritt in Richtung einer effizienteren und effektiveren Mitarbeitendenvertretung bedeuten, die sowohl technologische Fortschritte als auch menschliche Expertise nutzt.

Drittes Szenario: "KI als eigenständiger Betriebsratspartner: Vollständige Autonomie bis 2037“

Eine futuristische Darstellung eines hochentwickelten KI-Systems, das als zentraler Akteur in der Mitarbeitendenvertretung agiert. Das Bild zeigt eine fortschrittliche Benutzeroberfläche, auf der die KI komplexe Analysen durchführt.
Hochentwickeltes KI-System, das als zentraler Akteur in der Mitarbeitendenvertretung agiert. Quelle: DALL·E

Bereits etwa im Jahr 2037 könnte die Künstliche Intelligenz im Betriebsrat eine Stufe vollständiger Autonomie erreicht haben.

 

In diesem Szenario agiert die KI nicht nur als Unterstützungswerkzeug, sondern als integraler Bestandteil des Betriebsrats, der eigenständige Entscheidungen komplett im Sinne der Mitarbeitendenvertretung trifft und komplexe Analysen durchführt.

 

 

 Die Hauptmerkmale dieser autonomen KI in einem Betriebsrat umfassen:

  • Eigenständige Entscheidungsfindung: Die KI ist in der Lage, selbstbestimmt Entscheidungen in bestimmten Bereichen zu treffen, basierend auf umfassenden Datenanalysen und vordefinierten ethischen Richtlinien.
  • Komplexe Analysefähigkeiten: Die KI führt in einem (durch beispielsweise Gesetze und unternehmensspezifische Richtlinien) eindeutig festgelegten Rahmen fortgeschrittene Analysen von Mitarbeitendendaten und -feedback durch, um tiefgreifende Einblicke in die Arbeitszufriedenheit und das Betriebsklima zu gewinnen.
  • Proaktive Vorschläge: Die KI generiert proaktiv Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Förderung einer positiven Unternehmenskultur.
  • In diesem Szenario der vollständigen Autonomie wird die KI als Partner des menschlichen Betriebsrats betrachtet, der wertvolle Beiträge zur Mitarbeitendenvertretung leistet. Die Technologie wird so konzipiert, dass sie ethische Standards einhält und transparent in ihren Entscheidungen ist.

Die Vision einer vollständig autonomen KI im Betriebsrat 2037 spiegelt das Potenzial wider, das eine fortschrittliche Technologie für die Zukunft der Arbeit und der Mitarbeitendenvertretung bietet. Sie symbolisiert eine zukünftige Ära, in der KI und menschliche Intelligenz Hand in Hand arbeiten, um eine gerechte und effiziente Arbeitsumgebung zu schaffen. Gleichzeitig werden hieran die Herausforderungen und Probleme ersichtlich, die in einem solchen Szenario gelöst sein müssen, und die in erster Linie ethischer und rechtlicher Natur sind, die allerdings auch in den Unternehmen selbst auf unterschiedlichen Ebenen diskutiert und angegangen werden müssen.

Schlüsselerkenntnisse aus dem Projekt "KI-Szenarien für den Betriebsrat der Zukunft"

Wachsende Rolle der KI im Betriebsrat:

Die Forschung zeigt, dass Künstliche Intelligenz eine zunehmend wichtige Rolle im Betriebsrat spielen wird. Diese Entwicklung reicht von der Übernahme grundlegender Assistenzaufgaben bis hin zur Möglichkeit einer vollständigen Autonomie in der Zukunft. KI kann Prozesse optimieren und Entscheidungsfindungen unterstützen. Gleichzeitig wirft der Einsatz von Künstlicher Intelligenz als Interessenvertretung für die Mitarbeitenden Fragen bezüglich der Anpassungsfähigkeit und Grenzen der Technologie auf.

 

Balance zwischen Mensch und Maschine:

Eine der zentralen Herausforderungen bei der Integration von KI in den Betriebsrat ist die Aufrechterhaltung der Balance zwischen technologischer Effizienz und menschlicher Empathie und Urteilsfähigkeit. Aktuelle Forschung unterstreicht die Notwendigkeit, KI als Ergänzung und nicht als Ersatz für menschliche Fähigkeiten zu betrachten. Die menschliche Komponente als die entscheidende bleibt unerlässlich, insbesondere in Bereichen, die Empathie, ethisches Urteilsvermögen und tiefes Verständnis für soziale Dynamiken erfordern.

 

Ethische und rechtliche Überlegungen und Bedingungen:

Mit dem Einzug von KI in den Betriebsrat und in weitere Teile von Unternehmen müssen unbedingt an die individuelle Situation angepasste ethische und rechtliche Standards entwickelt und wiederum kontinuierlich angepasst werden. Dies umfasst die Gewährleistung von Transparenz und Fairness in Entscheidungen sowie den Schutz sensibler Mitarbeitendendaten. Die Bedeutung von Arbeits- und Datenschutzgesetzen sowie des AI Acts der EU bedingen die Notwendigkeit, KI-Systeme so zu gestalten, dass sie ethischen, verantwortungsvollen Grundsätzen entsprechen und nur so das Vertrauen von Arbeitnehmenden gewinnen können.

 

Schlussfolgerung:

Die Analyse der Szenarien zeigt, dass die Integration von KI in den Betriebsrat kein einheitlicher Prozess ist, sondern vielmehr eine differenzierte, iterative und kritische Herangehensweise erfordert. Abhängig von Faktoren wie der Unternehmensgröße, der Branche und den spezifischen Bedürfnissen der Mitarbeitenden, aber auch technologischer Limitationen wie Erklärbarkeit können unterschiedliche Grade der KI-Integration zu unterschiedlichen Zeitpunkten sinnvoll sein. Es ist wichtig, individuelle Lösungen zu entwickeln, die sowohl die technologischen Möglichkeiten als auch die menschlichen Aspekte berücksichtigen.

Im Folgenden werden Leitlinien und mögliche Maßnahmen bei der Integration von Künstlicher Intelligenz in den Betriebsrat aufgemacht, die auf den geschilderten Erkenntnissen beruhen.

Leitlinie 1: Schrittweise Integration und Anpassung

An abstract infographic representing the concept of gradual integration of AI into a works council.
Schrittweise Einführung von KI. Quelle: DALL·E

Eine schrittweise Integration ermöglicht es, die Auswirkungen der KI auf die Betriebsratsarbeit genau zu beobachten und sicherzustellen, dass die Technologie die menschlichen Mitglieder des Betriebsrats effektiv unterstützt, ohne sie zu überfordern oder zu ersetzen. Dieser Ansatz minimiert Risiken und ermöglicht es, die Systeme kontinuierlich an die Bedürfnisse und Rückmeldungen der Mitarbeitenden anzupassen.

 

Ziel ist es, eine harmonische Integration der KI in den Betriebsrat zu erreichen, bei der die Technologie als Werkzeug zur Effizienzsteigerung und zur Entlastung der Betriebsratsmitglieder dient. Die schrittweise Einführung soll auch sicherstellen, dass alle rechtlichen, ethischen und praktischen Aspekte berücksichtigt werden.

 

Geeignete Maßnahmen:

  1. Pilotprojekte und Testphasen: Pilotprojekte, in denen KI-Systeme in einem begrenzten Rahmen getestet werden, um ihre Wirksamkeit und Benutzerfreundlichkeit zu bewerten
  2. Feedback-Schleifen: Mitarbeitende und Betriebsratsmitglieder teilen so ihre Erfahrungen mit den KI-Systemen und partizipieren am Integrationsprozess
  3. Schrittweise Funktionsausweitung: Schrittweises Erweitern der Funktionen der KI-Systeme, basierend auf den Ergebnissen der Pilotprojekte und dem gesammelten Feedback
  4. Risikomanagement: Regelmäßige Risikobewertungen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und anzugehen
  5. Anpassung an rechtliche Änderungen: KI-Systeme müssen kontinuierlich an neue rechtliche und regulatorische Anforderungen angepasst werden

Die Maßnahmen tragen dazu bei, dass die KI-Integration im Betriebsrat möglichst reibungslos und effektiv verläuft und dass die Technologie als wertvolle Ergänzung zur menschlichen Arbeit im Betriebsrat wahrgenommen wird.

Leitlinie 2: Schulung und Entwicklung

Schulungen und Mitarbeitenden-Entwicklung zur Verständnis-Vertiefung. Quelle: DALL·E
Schulungen und Mitarbeitenden-Entwicklung zur Verständnis-Vertiefung. Quelle: DALL·E

Die Einführung von KI im Betriebsrat erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch ein neues Verständnis und neue Fähigkeiten bei den Mitarbeitenden. Schulungen und Weiterbildungen sind entscheidend, um Ängste ab- und Wissen aufzubauen, Akzeptanz zu fördern und sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Vorteile der KI voll ausschöpfen sowie potentielle Risiken adäquat einschätzen können.

Das Hauptziel ist es, eine Kultur der kontinuierlichen Lernbereitschaft zu schaffen. Die Mitarbeitenden sollen befähigt werden, die KI-Technologie effektiv zu nutzen und gleichzeitig ein gewisses Verständnis für Potenziale und Grenzen zu entwickeln.

 

Geeignete Maßnahmen:

  1. Schulungsprogramme: Einführung regelmäßiger Schulungsprogramme, die sowohl Grundlagen der KI als auch spezifische Anwendungen im Betriebsrat abdecken
  2. Workshops und Seminare: Organisation von Workshops und Seminaren, die praktische Erfahrungen mit KI-Systemen bieten und den Dialog zwischen Technologieexperten und Betriebsratsmitgliedern fördern
  3. Online-Lernplattformen: Bereitstellung von Online-Lernressourcen, um flexibles und selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen
  4. Erfahrungsaustausch: Förderung des Erfahrungsaustauschs zwischen Unternehmen, die bereits KI im Betriebsrat implementiert haben, und solchen, die dies planen

Durch diese Maßnahmen kann angestrebt werden, dass die Einführung von KI im Betriebsrat von Verständnis und einer breiten Akzeptanz unter Mitarbeitenden getragen wird.

Leitlinie 3: Ethische und rechtliche Rahmenbedingungen

Rechtliche und ethische Bedingungen. Quelle: DALL·E
Rechtliche und ethische Bedingungen. Quelle: DALL·E

KI-Systeme in Unternehmen verarbeiten oft sensible Mitarbeitendendaten und erstellen Analysen und je nach Integrationsgrad sogar Entscheidungen, die erhebliche Auswirkungen auf das Arbeitsleben haben können. Daher ist es entscheidend, dass diese Systeme ethische Standards einhalten und rechtskonform sind, um Vertrauen bieten zu können und Risiken zu minimieren.

 

Hierdurch soll eine verantwortungsvolle Nutzung der KI gefördert werde, die die Rechte und Interessen der Mitarbeitenden respektiert und gleichzeitig Effizienz und Effektivität des Betriebsrats steigert.

 

Geeignete Maßnahmen:

  1. Datenschutzrichtlinien: Entwicklung und Implementierung von an den Einsatz von KI angepassten Datenschutzrichtlinien, die den Umgang mit Mitarbeitendendaten regeln und die selbstverständlich mit der Datenschutz-Grundverordnung übereinstimmen
  2. Ethische Richtlinien für KI: Erstellung/Anpassung unternehmensspezifischer ethischer Richtlinien für den Einsatz von KI, die Aspekte wie Fairness, Transparenz und Nicht-Diskriminierung abdecken
  3. Regelmäßige rechtliche Überprüfungen: Durchführung regelmäßiger Überprüfungen der KI-Systeme, um sicherzustellen, dass sie mit aktuellen rechtlichen Anforderungen und Best Practices übereinstimmen
  4. Transparenz in der Entscheidungsfindung: Gewährleistung, dass die Entscheidungsprozesse der KI für Mitarbeitende nachvollziehbar und transparent sind
  5. Schulungen zu rechtlichen und ethischen Aspekten: Organisation von Schulungen für Betriebsratsmitglieder und Mitarbeitende, um das Bewusstsein für rechtliche und ethische Aspekte der KI-Nutzung zu schärfen

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass KI-Systeme im Betriebsrat verantwortungsvoll und im Einklang mit ethischen und rechtlichen Standards eingesetzt werden, was das Vertrauen der Mitarbeitenden stärkt und zur Schaffung einer fairen und transparenten Arbeitsumgebung beiträgt.

 

Leitlinie 4: Förderung von Transparenz, Partizipation und Vertrauen

Offene Kommunikationskanäle zur Gewährleistung von Trnsparenz und Vertrauen. Quelle: DALL·E
Offene Kommunikationskanäle zur Gewährleistung von Trnsparenz und Vertrauen. Quelle: DALL·E

Transparenz und Vertrauen sind entscheidend für die Akzeptanz von KI im Betriebsrat. Mitarbeitende müssen verstehen, wie und warum Entscheidungen getroffen werden, um berechtigte Bedenken bezüglich Datenschutz und Fairness zu adressieren. Eine offene Kommunikation über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz fördert das Vertrauen und die Akzeptanz unter den Mitarbeitenden.

 

Das Ziel ist es, eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens aufzubauen, in der KI nicht nur als vertrauenswürdiges Werkzeug im Betriebsrat angesehen wird, sondern in der berechtigte Sorgen ihren Platz finden und den Prozess der Integration entsprechend beeinflussen. 

 

Geeignete Maßnahmen:

  1. Klare Informationspolitik: Eine klare und verständliche Informationspolitik über die Funktionsweise, Ziele und Grenzen der KI-Systeme, die auch FAQs und Informationsmaterialien inkludiert
  2. Updates und Berichte: Regelmäßige Updates und Berichte über die Ergebnisse der Leistung und des Einsatzes von KI im Unternehmen insgesamt und im Betriebsrat im Speziellen 
  3. Partizipations-Mechanismen: Implementieren von Mechanismen, durch die Mitarbeitende Feedback und Bedenken bezüglich der KI äußern, aber auch beispielsweise über Optionen abstimmen können
  4. Regelmäßige Dialogforen und Diskussionsrunden: Mitarbeitende können hier ihre Meinungen und Bedenken bezüglich der Fortschritte im Einsatzes von KI äußern

Durch diese Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Einführung und Nutzung von KI im Betriebsrat von einer Atmosphäre der Offenheit und des Vertrauens sowie echten Partizipationsmöglichkeiten begleitet wird, was die Akzeptanz und Effektivität der Technologie erhöhen kann.

Leitlinie 5: Mensch-KI-Kollaboration

Kollaboration zwischen Mensch und Maschine. Quelle: DALL·E
Kollaboration zwischen Mensch und Maschine. Quelle: DALL·E

Die Kollaboration zwischen Mensch und KI bietet das Potenzial, die Effizienz und Effektivität des Betriebsrats zu steigern. Während KI schnelle Datenanalysen und Automatisierung von Routineaufgaben ermöglicht, bringt der Mensch unersetzliche Qualitäten wie Empathie, ethisches Urteilsvermögen und tiefgreifendes Verständnis für soziale Dynamiken ein.

 

So wird eine Arbeitsumgebung geschaffen, in der KI-Systeme und menschliche Betriebsratsmitglieder abgestimmt zusammenarbeiten können. Diese Kollaboration kann die Stärken beider Seiten nutzen, um eine umfassende und effektive Mitarbeitendenvertretung zu gewährleisten.

 

Geeignete Maßnahmen:

  1. Rollen- und Aufgabenverteilung: Klar definierte Rollen und Aufgabenbereiche für die KI und menschliche Betriebsratsmitglieder, um Konflikte zu vermeiden
  2. Interaktive Trainingsprogramme: Förderung sowohl von technischen Fähigkeiten im Umgang mit KI als auch von Soft Skills wie Kommunikation und Teamarbeit
  3. Regelmäßige Evaluierung der Zusammenarbeit: Effektivität der Mensch-KI-Kollaboration überprüfen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen
  4. Einsatz von Kollaborationswerkzeugen: Investition in Werkzeuge und Plattformen, die eine nutzerzentrierte Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI ermöglichen
  5. Förderung einer Kultur der Offenheit: Schaffung einer Unternehmenskultur, die Offenheit für neue Technologien und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit KI fördert

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen wird eine effektive und nutzerzentrierte Mensch-KI-Kollaboration im Betriebsrat gefördert, die sowohl die technologischen Möglichkeiten der KI nutzt als auch die unverzichtbaren menschlichen Qualitäten im Entscheidungsprozess bewahrt.


Ressourcen und Weiterführende Informationen

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Quellen