KI-System für die Rekonstruktion am Tatort bei Gewaltverbrechen in Deutschland

Haoyue Liang

In diesem digitalen Zeitalter steht die Polizei bei der Aufklärung von Verbrechen vor noch nie dagewesenen Herausforderungen, von denen eine der wichtigsten die genaue und schnelle Untersuchung und Rekonstruktion von Tatorten ist. Das virtuelle interaktive Tatortrekonstruktionssystem ist die beste Antwort auf dieses Problem. Durch die Kombination von modernster Virtual-Reality-Technologie und künstlicher Intelligenz wird dieses System ein effizientes, genaues und intuitives Werkzeug sein, das Polizeibeamten hilft, Tatorte schneller zu rekonstruieren und zu analysieren.

 

Das System umfasst fünf Kerntechnologien: 3D-Scannen, maschinelles Lernen, Computer Vision, holografische Projektion und VR, die entweder über Hardware oder Software angewendet werden. Das 3D-Scannen wird zum Beispiel mit Hardware durchgeführt, um den Tatort darzustellen und Informationen über die Oberflächenform und Geometrie von Objekten mithilfe von Drohnen mit eingebauten oder externen Farbsensoren zu erfassen.

Maschinelles Lernen und Computer Vision werden dagegen durch Software angewendet. Unter Verwendung von Computer Vision werden an Tatorten gesammelte Beweise wie DNA, Fingerabdrücke und Fotos analysiert. Mithilfe des maschinellen Lernens werden auf Grundlage der Analyseergebnisse Muster und Zusammenhänge erkannt, mögliche Richtungen vorhergesagt und Hinweise für die Ermittlungen gegeben.

Holografische Projektion und VR hingegen kommen als Hardware zum Einsatz. Ein rekonstruierter Tatort wird durch einen holografischen Projektor dargestellt, und anschließend wird mithilfe von VR-Technologie interagiert, um verschiedene Mutmaßungen zu testen.

Ein hypothetischer Fall

Der folgende hypothetische Fall soll als Beispiel dafür dienen, wie dieses System bei der Falllösung genau funktioniert:

Ein Verstorbener wurde in seinem Schlafzimmer gefunden, mit dem Gesicht nach unten erschossen, auf der Seite seines Bettes liegend und einen Schlüssel in der Hand haltend. Auf dem Couchtisch im Wohnzimmer standen zwei Tassen Wasser, und ein Blumentopf im Wohnzimmer war umgestoßen worden. Der Verstorbene hatte einen Mitbewohner, der jedoch schlief, weil er krank war. Er hatte den Mörder also nicht gesehen, bis er den Schuss hörte, aufwachte und aus der Schlafzimmertür ging, um nachzusehen, aber niemanden sah. Die Wohnung des Verstorbenen befand sich im ersten Stock.

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Basierend auf 3D-Scans und der computergestützten Analyse des Tatorts wurden unsichtbare Fußabdrücke auf dem Teppich im Eingangsbereich und auf der Fensterbank im Wohnzimmer entdeckt. Diese beiden Fußabdrücke gehören derselben Person. Die Fingerabdrücke von zwei Personen wurden auf den beiden Tassen auf dem Wohnzimmertisch gefunden, einer davon gehört dem Verstorbenen und der andere einer anderen Person. Außerdem wurden Speichel des Verstorbenen und der anderen Person auf den Tassen gefunden.


Durch die Zusammenfassung und Vorhersage des maschinellen Lernens wurde der mögliche Bewegungsablauf des Verdächtigen abgeleitet. Dieser könnte darin bestehen, den Raum zu betreten, Fußabdrücke auf dem Teppich vor der Tür zu hinterlassen, sich dann mit dem Verstorbenen auf das Sofa zu setzen und das Wasser zu trinken, das der Verstorbene ihm geben wollte. Anschließend könnte der Verdächtige den Verstorbenen erschossen haben, während dieser mit dem Rücken zu ihm das Schlafzimmer betrat, und dann vom Balkon weggerannt sein, dabei versehentlich die Vase neben dem Fenster umstoßend. Im Wohnzimmer wurden jedoch keine Fußabdrücke gefunden. Nur an der Tür auf dem Teppich und auf der Fensterbank wurden Fußabdrücke gefunden, was die Polizei stutzig machte. Durch die Wiedergabe der holographischen Projektion und das Tragen von VR-Ausrüstung konnte die Polizei die Szene erkunden. Dabei stellten sie fest, dass der Schlüssel in den Händen des Verstorbenen und das Schlüsselloch auf dem Nachttisch übereinstimmte. Bei der Überprüfung der Szene fand die Polizei zudem eine große Anzahl teurer Schmuckstücke auf dem Nachttisch. Bezüglich der fehlenden Fußabdrücke im Wohnzimmer spekulierte die Polizei, dass der Mörder möglicherweise seine Schuhe an der Tür ausgezogen hat, den Mord begangen hat und dann zur Tür ging, um seine Schuhe zu holen. Anschließend könnte er diese auf dem Balkon angezogen haben, bevor er floh. Nach einem VR-Test an diesem rekonstruierten Tatort ergab sich zeitlich Sinn, da der Mitbewohner krank war und daher nicht schnell genug auf die Schüsse reagieren konnte. Somit benötigte er länger, um aus seinem Zimmer zu kommen, und sah den Mörder nicht.

Quellen/Bildnachweise

Die Quelle der PowerPoint-Präsentationsvorlage: https://www.1ppt.com
Alle Bilder sind mit Microsoft Bing/DALL-E3 und Playground erstellt.
Bearbeitung und Neugestaltung der Bilder: https://create.vista.com/de/home/


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